Der Werkzyklus „Huldigung an Hafez“ von Günther Uecker wird vom 3. September bis 2. Oktober 2022 in der Englischen Kirche, Bad Homburg präsentiert. Die Ausstellung der 'Galerie am Dom' besteht aus 42 Arbeiten.
Günther Ueckers Werkzyklus Huldigung an Hafez interpretiert die bildsprachliche Fülle der Poesie des persischen Dichters Hafez (1315-1390) in der Mannigfaltigkeit seiner von Farbe und Rhythmus geprägten Bildwelten. Uecker ist nicht der erste abendländische Künstler, der durch die Rezeption von Hafez‘ zeitloser Lyrik eine Annäherung von Orient und Okzident heraufbeschwört. Durch seine Studien der Geschichte des Irans wurde er einerseits gewahr, wie tief die Poesie Hafez‘ noch heute in der iranischen Bevölkerung verwurzelt ist. Andererseits erkannte Uecker die hohe Bedeutsamkeit der traditionellen Orient-Rezeption des Westens für unsere Gegenwart.
Sprache ist seit jeher ein zentraler Aspekt im vielseitigen Werk Ueckers – die Verbindung von Verbalisierung durch Schrift und bildnerischer Darstellung zeichnen ihn in besonderer Weise aus. Die transformativen Aspekte im Werk Hafez‘, auf die der Dichter sich in seinen Texten über die Kraft der Liebe und deren Auswirkungen auf den Menschen konzentriert, werden in Ueckers bildlicher Exegese nicht nur aufgenommen, sondern vertieft: Seine künstlerische Hand stiftet eine gänzlich neue Signifikanz im west-östlichen Dialog – dieses huldigende Plädoyer für Offenheit und Toleranz stimuliert die Noesis des Betrachters.
So stellt der museal-literarische Zyklus „Huldigung an Hafez“ im beispiellosen Schaffen Ueckers ein Großwerk des Respekts dar!
Ausstellungsort: Kulturzentrum Englische Kirche, Ferdinandstraße 16, 61348 Bad Homburg v. d. H.
Vernissage: Freitag, 2.9.2022, 19 Uhr
Weitere Informationen unter galerie-am-dom.de.
Künstler-Kurzportrait
Günther Uecker, Maler, Bildhauer und Objektkünstler – geboren 13. März 1930 in Wendorf in Mecklenburg – ist einer der bedeutendsten deutschen Maler und Objektkünstler. Er studierte Malerei in Wismar und an der Kunstakademie in Berlin-Weißensee, im Osten der Stadt. Bekannt wurde er vor allem mit seinen reliefartigen Nagelbildern. 1961 wurde Uecker Mitglied in der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe ZERO, woraufhin er sich auch der kinetischen Lichtkunst zuwandte. Von 1974 bis 1995 unterrichtete Uecker als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1999 gestaltete er den Andachtsraum im neuen Reichstagsgebäude in Berlin. 2008 war er Mitbegründer der ZERO Foundation. 2015 erhält er den Staatspreis des Landes NRW. Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf-Oberkassel und St. Gallen.